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Mittwoch, 3. März 2010
Blind...
sasori, 17:21h
Blind...
ein Wort, das nicht aussagt, was es verbirgt. Würde es das tun, würde man nicht erst blind sein und nicht die ganze Zeit im Dunkeln wandern. Sich nicht vorsichtig von Wand zu Wand tasten und vielleicht einem völlig irrsinnigen Schatten folgen.
Ich meldete mich nicht mehr bei Sweetlana und sie vorerst auch nicht mehr bei mir. Stattdessen versuchte ich sie langsam aus meinem Kopf zu verbannen. Es gelang mir gut, denn die meisten meiner Freunde kannten sie nicht, so kam das Gesprächsthema nicht auf sie, ich hatte sie nie vor Augen, da sie nicht in meinem Umfeld wohnte und da wir den Kontakt zueinander ließen, brauchte ich auch keine Angst haben, dass ich an sie erinnert wurde.
So konzentrierte ich mich nur auf die Zeit mit meinen Freunden. Eine alte Freundin von früher beschloss wieder öfters was mit uns zu machen, was mich sehr freute.
Ich war sogar überrascht, wie spontan sie abends nach der Arbeit zum Beispiel plötzlich bei uns auftauchte und wie offen sie mit einemmal war.
Ich hatte nicht die geringste Ahnung, weshalb sie so war. Oder besser gesagt wegen wem sie so war.
An Silvester sollte sich dieser dunkle Schleier lüften. Wenn ich überlege, wie sich die komplette Situation wohl geändert hätte, wenn ich Sweetlanas Angebot angenommen hätte und zu ihr nach Köln gefahren wäre, statt mit meinen Freunden zu feiern... mh, dann wäre es niemals zu der Szene gekommen, in der mich mein bester Freund zur Seite genommen hat und mich mit Worten überfiel, die meine kompletten Gedankengänge für einen kurzen Moment lahm legten.
Wie wenn du die ganze Zeit an der Wand eines dunklen Raumes gelehnt hast, weil du dachtest, du bist dort vor Überraschungen sicher; kannst dort über nichts stolpern oder irgendwo gegenrennen und plötzlich macht jemand das Licht an und du merkst: Du bist doch gegen die Mauer gelaufen!
Wie sollte ich denn ahnen, dass diese Freundin mehr wollte, als nur ihre alten Freunde zurück. Sie wollte einen bestimmten – mich!
Und nicht um Cocktails zu trinken oder tanzen zu gehen. Mein bester Freund benutzte das Wort »Liebe«. Ein Wort, das ich nur vorsichtig benutze.
Sie liebte mich anscheinend und zwar schon lange. Sie war gerade einmal eine Stunde von unserer Silvesterparty weg, weil sie noch an dem Abend arbeiten musste und ich erfuhr Sachen, die mich komplett überforderten.
Mensch, eben sangen wir noch gemeinsam Singstar zusammen, standen draußen beim Rauchen, aßen direkt nebeneinander am Tisch. Auf dem Weg hierher hatte ich ihr ihre Mütze zum Spaß ins Gesicht gezogen und nun fragte ich mich, was ihr dabei wohl durch den Kopf ging. Wie sah sie mich dabei an?
War ich zu blind, hätte ich etwas merken sollen?
Ich dachte mir nichts bei all den Sachen. Ich wäre nie im Traum darauf gekommen, dass sie mehr für mich empfand, als nur Freundschaft.
Der Lichtschalter in dem Raum, in dem ich mich befand, war nun betätigt, aber es kam mir so vor, als wäre nur ein geringer Radius um mich herum wirklich von der Dunkelheit befreit. Ich stand noch immer in völliger Finsternis, denn wieder wusste ich nicht, was ich wollte.
Sie war nur eine gute Freundin für mich.
Sicher?
Sie sieht verdammt gut aus und in der Vergangenheit wollte ich schon öfters was von ihr. Wurde nur jedes Mal unsanft zurückgeschreckt, wenn sie mit einem anderen Typen zusammenkam. Vielleicht empfand ich ja auch etwas für sie, versteckte diese Gefühle nur irgendwo in mir, weil ich mir einredete, dass es eh keinen Sinn hatte sie zuzulassen.
Mit den ersten Raketen ging um Mitternacht auch mein Handy los. Sweetlana rief mich an, und wünschte mir ein wunderschönes 2010.
Da stellte ich mir die Gegenfrage zu meinen aufgewühlten Gefühlen: Empfand ich denn auch noch etwas für meine Ex? War ich nun mit ihr fertig oder versteckte ich auch die Gefühle zu ihr irgendwo tief in mir drin? Vielleicht an einem Ort der genauso dunkel war wie der Raum, indem ich mich befand.
Der Raum, durch den ich so blind wanderte.
Ich konnte nur hoffen, dass es noch einen zweiten Lichtschalter gab. Einen, der den gesamten Raum erhellte und nicht nur das kleine Stück um mich herum. Damit meine Augen wieder klar sehen konnten und mich aus der Blindheit führten.
ein Wort, das nicht aussagt, was es verbirgt. Würde es das tun, würde man nicht erst blind sein und nicht die ganze Zeit im Dunkeln wandern. Sich nicht vorsichtig von Wand zu Wand tasten und vielleicht einem völlig irrsinnigen Schatten folgen.
Ich meldete mich nicht mehr bei Sweetlana und sie vorerst auch nicht mehr bei mir. Stattdessen versuchte ich sie langsam aus meinem Kopf zu verbannen. Es gelang mir gut, denn die meisten meiner Freunde kannten sie nicht, so kam das Gesprächsthema nicht auf sie, ich hatte sie nie vor Augen, da sie nicht in meinem Umfeld wohnte und da wir den Kontakt zueinander ließen, brauchte ich auch keine Angst haben, dass ich an sie erinnert wurde.
So konzentrierte ich mich nur auf die Zeit mit meinen Freunden. Eine alte Freundin von früher beschloss wieder öfters was mit uns zu machen, was mich sehr freute.
Ich war sogar überrascht, wie spontan sie abends nach der Arbeit zum Beispiel plötzlich bei uns auftauchte und wie offen sie mit einemmal war.
Ich hatte nicht die geringste Ahnung, weshalb sie so war. Oder besser gesagt wegen wem sie so war.
An Silvester sollte sich dieser dunkle Schleier lüften. Wenn ich überlege, wie sich die komplette Situation wohl geändert hätte, wenn ich Sweetlanas Angebot angenommen hätte und zu ihr nach Köln gefahren wäre, statt mit meinen Freunden zu feiern... mh, dann wäre es niemals zu der Szene gekommen, in der mich mein bester Freund zur Seite genommen hat und mich mit Worten überfiel, die meine kompletten Gedankengänge für einen kurzen Moment lahm legten.
Wie wenn du die ganze Zeit an der Wand eines dunklen Raumes gelehnt hast, weil du dachtest, du bist dort vor Überraschungen sicher; kannst dort über nichts stolpern oder irgendwo gegenrennen und plötzlich macht jemand das Licht an und du merkst: Du bist doch gegen die Mauer gelaufen!
Wie sollte ich denn ahnen, dass diese Freundin mehr wollte, als nur ihre alten Freunde zurück. Sie wollte einen bestimmten – mich!
Und nicht um Cocktails zu trinken oder tanzen zu gehen. Mein bester Freund benutzte das Wort »Liebe«. Ein Wort, das ich nur vorsichtig benutze.
Sie liebte mich anscheinend und zwar schon lange. Sie war gerade einmal eine Stunde von unserer Silvesterparty weg, weil sie noch an dem Abend arbeiten musste und ich erfuhr Sachen, die mich komplett überforderten.
Mensch, eben sangen wir noch gemeinsam Singstar zusammen, standen draußen beim Rauchen, aßen direkt nebeneinander am Tisch. Auf dem Weg hierher hatte ich ihr ihre Mütze zum Spaß ins Gesicht gezogen und nun fragte ich mich, was ihr dabei wohl durch den Kopf ging. Wie sah sie mich dabei an?
War ich zu blind, hätte ich etwas merken sollen?
Ich dachte mir nichts bei all den Sachen. Ich wäre nie im Traum darauf gekommen, dass sie mehr für mich empfand, als nur Freundschaft.
Der Lichtschalter in dem Raum, in dem ich mich befand, war nun betätigt, aber es kam mir so vor, als wäre nur ein geringer Radius um mich herum wirklich von der Dunkelheit befreit. Ich stand noch immer in völliger Finsternis, denn wieder wusste ich nicht, was ich wollte.
Sie war nur eine gute Freundin für mich.
Sicher?
Sie sieht verdammt gut aus und in der Vergangenheit wollte ich schon öfters was von ihr. Wurde nur jedes Mal unsanft zurückgeschreckt, wenn sie mit einem anderen Typen zusammenkam. Vielleicht empfand ich ja auch etwas für sie, versteckte diese Gefühle nur irgendwo in mir, weil ich mir einredete, dass es eh keinen Sinn hatte sie zuzulassen.
Mit den ersten Raketen ging um Mitternacht auch mein Handy los. Sweetlana rief mich an, und wünschte mir ein wunderschönes 2010.
Da stellte ich mir die Gegenfrage zu meinen aufgewühlten Gefühlen: Empfand ich denn auch noch etwas für meine Ex? War ich nun mit ihr fertig oder versteckte ich auch die Gefühle zu ihr irgendwo tief in mir drin? Vielleicht an einem Ort der genauso dunkel war wie der Raum, indem ich mich befand.
Der Raum, durch den ich so blind wanderte.
Ich konnte nur hoffen, dass es noch einen zweiten Lichtschalter gab. Einen, der den gesamten Raum erhellte und nicht nur das kleine Stück um mich herum. Damit meine Augen wieder klar sehen konnten und mich aus der Blindheit führten.
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