Sonntag, 14. März 2010
Gefühle...
Gefühle...
ein Wort, welches man weder mit Logik noch mit dem Verstand beschreiben kann. Lehrbücher und Professoren haben nicht einmal ansatzmäßig das Recht dieses Wort erklären zu dürfen. Einzig und allein die Körperteile Herz und Bauch haben das Privileg sagen zu dürfen, dass sie die Experten sind, wenn es um dieses Wort geht.
Nur hören viel zu wenige Leute auf diese Expertenmeinungen. Sie neigen dazu doch lieber ihren Kopf um Rat zu fragen, wenn es um das schwierige Thema Gefühle geht. Dieser versucht mit Logik und Verstand an die Sache ranzugehen und so kommt es, dass man die verkehrtesten Dinge tut.
Zu welchen Leuten gehöre ich: Zu denen, die auf Herz und Bauch hören, oder auch zu denen, die ihrem Kopf folgen?
Ich bin schon der Typ, der gerne durchdacht an Themen geht, doch der Kopf steht in diesem Fall alleine da. Logischer wäre es doch der Mehrheit zu folgen und da stehen Herz und Bauch doch besser da, als der Kopf allein. Das ist doch richtig gedacht, oder etwa nicht? ^^



»Hat er mit dir geredet?«
Dieser Satz auf meinem Monitor von ihr brachte mich in die verwirrte Lage zurück, in der ich steckte. Über Nacht hatte ich nicht daran gedacht, doch nun schrieb sie mir und wollte auch noch eine Antwort haben. Was sollte ich denn da schreiben?
Ja, hat er. Danke, dass ich nun bescheid weiß. Ich hatte ja keine Ahnung, was du für mich empfindest. Ich muss erstmal meine Gedanken sortieren. ???
- So etwas Ähnliches hab ich wirklich zurück geschrieben. Sie war mir nicht egal und ich wollte ehrlich zu ihr sein. Es machte keinen Sinn ums Thema herumzutanzen.
Wie wenn du in der Disko auf eine Frau abfährst und ihr mit deiner Nähe, deinem Tanz und eindeutigem Blickkontakt klarmachst, dass du an ihr interessiert bist, aber wenn sie etwas entgegnet, du den Schwanz einziehst und zur nächsten Dame rüberdackelst. Das hat doch keinen Sinn.
Ich wollte mich nicht drücken. Ihre Gefühle für mich nicht ignorieren. Erst einmal wollte ich selbst wissen, was in mir vor sich ging, doch das ließ sie mich wohl nicht. Denn als ich mich mit ein paar Freunden bei mir traf stand auch sie plötzlich in der Tür.
Der Blick zu ihr ließ mich innerlich erstarren. Als hätte jemand die Musik abgestellt und die Tanzfläche wäre mit einem Mal leergefegt. Wie ausgestorben.
So kam es wohl dazu, dass ich ihre Gefühle sehrwohl ignorierte und mit ihr umging, als würde da überhaupt nichts zwischen uns stehen.
Ich wusste, alle im Raum wussten bescheid. Keiner sprach es an, aber in ihren Augen sah ich ihre Gedanken. Ich fühlte mich schon beinahe wie Paranoid. Und dazu sie am Ende des Tisches. Ich hielt es nicht mehr aus, ich konnte mit ihr nicht umgehen, als wäre nichts. Dafür... ja, warum eigentlich? Wieso konnte ich mit ihr nicht mehr so locker umgehen wie früher? Weil sie nun etwas für mich empfand? Oder weil es bei mir genauso aussah? Ist da doch noch etwas von früher? Diese Gefühle, die ich weggeschlossen hatte, weil es für mich sinnlos erschien um diese Frau zu kämpfen?
Für solche Situationen sollte man einen besten Freund haben. Mit dem du darüber sprichst und der dir beisteht, obwohl er völlig mittellos ist. Doch genau dieser Typ war für mich nicht da. Er knallte mich mit dem Kopf gegen die harte Wand, auf der stand, was sie für mich empfand. Doch ab da meldete er sich nicht mehr bei mir. Als wollte er mir sagen, dass ich ab nun alleine klarkommen sollte. Ihn ginge dies alles überhaupt nichts an.
Ich verstand dieses Verhalten nicht, doch in meinem Kopf herrschte genug Chaos. Da musste ich mich nicht auch noch mit ihm befassen. Ich dachte nach und dachte nach und dachte nach.
Mein Gott, dieses ewige Denken führte doch zu nichts. Was ändert nachzudenken an der Realität? Es war doch alles klar: Sie liebte mich und ich empfand auch noch etwas für sie. Also handelte ich und fuhr einfach zu ihr hin.
Irgendwann geht die Musik schließlich wieder an und dann muss einer den Anfang machen und sich trauen zu tanzen. Auch auf die Gefahr hin, dass er sich alleine zum Deppen macht. Die Musik hörte sich gut an, also versuchte ich es.
Vielleicht ahnte ich ja schon, dass es mein Lieblingslied war.

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